Als Installateur begann Stephan Schartner 2017 beim IKB-Energieservice zu arbeiten und startete rasch durch. Heute ist der 39-Jährige unter anderem für eines der innovativsten Bio-Holzkraftwerke zuständig, brennt regelrecht für nachhaltige Kreisläufe und sagt: „Für mich ist jeder Tag ein Lernprozess – ein richtig spannender.“
Diese Frage würde die Kandidat:innen der Millionenshow ziemlich ins Schwitzen bringen: Was hat das Installationshandwerk mit Pflanzenkohle zu tun? Na? Ein Joker gefällig? Oder doch lieber direkt zur Antwort? Gute Idee, denn die Antwort ist echt sympathisch. Stephan Schartner heißt sie. Stephan ist Installateur und Kältetechniker. Als solcher hatte er sich vor rund fünf Jahren bei der IKB beworben, beim Energieservice, um genau zu sein. „Dieser Geschäftsbereich hat eine riesen Bandbreite an Aufgaben, abwechslungsreicher geht es nicht“, sagt Stephan.
Ganz grob zusammengefasst und fast schon frech verkürzt kümmern sich die Handwerker des Energieservice – sieben Installateure plus ein Kältetechniker sind es – darum, dass die zahlreichen Anlagen der IKB und der über ganz Tirol verstreuten Energiecontracting-Geschäftspartner tadellos laufen. Zahlreiche Solaranlagen, richtig viele Heizungsanlagen, zwei Dampfanlagen und auch Biomasseanlagen gehören dazu. Sie alle und zwar überall lernte Stephan nach dem Vorstellungsgespräch kennen, an dessen Ende sich der 39-Jährige gut erinnert: „Wir sagten, wir schauen wie es der IKB mit mir passt und mir mit der IKB.“ Es passte hier, es passte dort. Im November 2017 begann Stephan für die IKB zu arbeiten und legte sich angesichts des herausfordernden „Abwechslungsreichs“ ins Zeug.
Dass er nicht nur wissen will sondern wissen muss, wie die Dinge funktionieren, ist für ihn ganz logisch. „Bei all den Systemen muss man den Hintergrund schon verstehen. Wenn man es nicht gleich versteht, muss man sich reinhängen und so lange fragen, bis man’s versteht“, sagt er. Klingt nach einem geborenen Technikerkopf. Dass so einer in ihm steckt, überraschte ihn aber erst einmal selbst.
Nachdem Stephan das Gymnasium abgebrochen und sich für eine Lehre als Berufsbasis entschlossen hatte, stand das Schnuppern auf dem Programm. Stephan: „Damals wollte ich Sporthändler werden, doch nachdem ich ein zweiwöchiges Berufspraktikum bei einem Sporthändler absolviert hatte, sagte ich, nein, das möchte ich nicht.“ Noch heute spricht er das nein aus, als müsste es fett und in Großbuchstaben geschrieben werden. Ähnlich verhält es sich mit dem JA, das folgte: „Ich habe dann in einem kleinen Installationsbetrieb in Innsbruck schnuppern dürfen. Nach eineinhalb Wochen bekam ich 500 Schilling auf die Hand und wusste, das will ich machen.“ Der erste Kontakt mit dem goldenen Boden des Handwerks hat Stephan ziemlich beeindruckt und das Handwerk selbst tat es bald noch mehr. „Ich habe 1998 mit der Lehre angefangen und bin da hineingewachsen“, erzählt er und betont: „Es war jedenfalls ein guter Weg.“
Ein Weg, der ihn zur IKB führte und bald weit über den klassischen Berufshorizont hinaus. „Ich kümmere mich um die Biomasseanlagen der IKB – das Bioheizwerk in Steinach am Brenner und das Biomassekraftwerk am Standort der Kläranlage Roßau. Ich bin total begeistert, dass die IKB so etwas Innovatives gemacht hat und dass ich so ein Kraftwerk betreiben darf“, sagt Stephan. In dem Holzkraftwerk, von dem er spricht, ballt sich richtig viel Pionierarbeit im Sinne der brennenden Schlagworte unserer Zeit: CO2-Einsparung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit, Regionalität. Mehr geht eigentlich nicht. Und Stephan, der die Anlage zusammen mit einem Mitarbeiter rundum betreut, erklärt kompakt, wie es geht. „Aus Waldhackgut erzeugen wir thermische und elektrische Energie und als Nebenprodukt entsteht Pflanzenkohle“, sagt er. Bingo. Da ist sie, die Pflanzenkohle. „In ihr wird das CO2 des Prozesses gespeichert und die Kohle wird am Ende von Bauern wieder in den Boden eingebracht. So schließt sich der Kreislauf.“ Ein Kreislauf, der auch ihn auf Trab hält, ihn jeden Tag dazulernen und ziemlich begeistert feststellen lässt: „Es macht mir sehr viel Spaß.“