Globaler Fußabdruck, Energieeffizienz, Ökobilanz – das sind Begrifflichkeiten, die uns mehr als bekannt sind und weite Teile der Gesellschaft bestimmen, oder das zumindest sollten, um der Umwelt und der Natur ein bisschen weniger Schaden zuzufügen, als wir das momentan tun. Neben den Schritten, die die Industrie angehalten ist zu tun, kann auch jeder (noch so kleine) Haushalt seinen Beitrag leisten, denn entgegen der Meinung mancher, macht das das Kraut doch fett.
Fangen wir doch einmal klein an. Nudel-, Tee-, Bettflaschen-, Gemüsekochwasser erhitzt man am energiesparendsten im Wasserkocher, denn dort kommt die Energie auf direktem Weg beim Wasser an und muss nicht den Umweg über Herdplatte und Kochtopf machen. Ist dann die Herdplatte größer als die Fläche des Topfes, geht noch mehr Energie verloren.
Wenn man sich nicht gerade einen Induktionsherd zugelegt hat, heizt die Herdplatte auch weiter, nachdem man sie abgedreht hat, der Ofen selbstverständlich auch. Kurz bevor das Gargut fertig ist, kann man also die Energiezufuhr schon mal kappen. Durch wird der Kuchen, die Nudeln, die Quiche und die Pizza deshalb trotzdem.
Menschen, die sich vegan ernähren, bekommen ja des Öfteren zu hören, dass ihre Sojaprodukte wahrscheinlich auch nicht das Wahre für die Umwelt sind. Das Argument ist obsolet, denn eigentlich sind die Tiere, die für die Fleischproduktion gehalten werden, die gewichtigeren Sojaesser. Zusammen mit dem importierten Soja und dessen Produktion in Südamerika verursacht die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten zwei Drittel der nahrungsmittelbedingten Treibhausgasemissionen, obwohl tierische Produkte nur 23 Prozent des Konsums ausmachen.
So viel zum Fleischkonsum. Aber pflanzliche Produkte können es auch in sich haben. Von Düngemitteln über den Import und den Wasserverbrauch bestimmter Arten bis hin zu manipuliertem Saatgut ist einiges dabei. Sich bewusst zu machen, was hinter dem Gemüseauflauf steckt, hilft definitiv, den globalen Fußabdruck zu verkleinern.
Beim Lebensmittelkonsum gilt es zudem, mit dem, was man kauft, auch respektvoll umzugehen. Damit der Biomüll nicht aus allen Nähten platzt, sollte man gut mit dem haushalten, was man einkauft. Und schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum lediglich angibt, wann die frischhaltenden Zusätze ihre Wirkung verlieren. Wie schnell danach die Lebensmittel tatsächlich ungenießbar werden, hängt vom Produkt ab. Ein bisschen Vertrauen in die eigenen Geschmacksknospen kann man aber ruhig haben.
Von der Frage, wo der Muntermacher Kaffee (also Bohnen und Pulver) herkommt, abgesehen, geht es im Haushalt konkret auch darum, wie wir ihn zubereiten. Dass der Müllberg, den Kapselmaschinen verursachen, eher zu vermeiden ist, ist den meisten wohl schon klar geworden. Aber wie geht es sonst?
Die italienische moka bzw. Cafetiere ist schon mal ein Weg, zumindest mit dem Kapselproblem zurande zu kommen. Allerdings bedeckt sie meist bei weitem nicht die Herdplatte und verbraucht auf diese Weise relativ viel Strom. Eine Alternative wäre die herkömmliche Filterkaffeemaschine (mit Edelstahlfilter, um den Müll der Kaffeefilter zu vermeiden, außer man kompostiert den Spaß) oder eine French Press
Außerdem gibt es inzwischen auch wiederbefüllbare Kaffeekapseln, die mit jedem beliebigen, gemahlenen Kaffee befüllt werden können. In den Weltläden gibt es eigene Kapseln für Espresso- und auch für größere Tassen.
Vieles, das im Müll landet, könnte eigentlich noch verwendet werden, oder ist schon prädestiniert dafür, frühzeitig zu Müll zu werden. Das betrifft vor allem Verpackungen, Papierservietten, Küchenrollen und Co. Verpackungsfrei einzukaufen ist mit ein bisschen Organisation gar nicht so schwer. In Innsbruck eignen sich die Markthalle und die Bauernmärkte hervorragend dazu, das Gekaufte in eigene wiederverwendbare Gefäße füllen zu lassen.
Außerdem kann man Plastiksackerl vom Supermarkt auch mehrmals oder als Müllsack selbst verwenden. Wer braucht schon spezielle Müllsäcke? So spart man den Verpackungsmüll. Die Papierservietten und Küchenrollen kann man durch Stoffservietten und Hangerl ersetzen. Das Backpapier kann man dank Butter oder pflanzlichen Ölen und gegebenenfalls Semmelbrösel oder Mehl weglassen.
Interessant ist auch die Wiederverwertung von Kaffeesatz. Er eignet sich als Dünger, gemeinsam mit Kokos- oder Olivenöl als Körperpeeling, als Scheuermittel für hartnäckige Flecken auf Grillrost und Co. oder zum Binden von Gerüchen im Kühlschrank. Es gibt auch Unternehmen, die aus dem Satz Tassen herstellen oder ihn für den Betrieb von Biomassekraftwerken verwenden.
Tipp: Weitere Tipps zur Müllvermeidung im Alltag erhalten Sie in unserem Ratgeber Abfallvermeidung.
Ja, das hat uns auch gewundert. Die Geschirrspülmaschine hat ihren schlechten Ruf der Strom- und Wasserfresserin längst aufgeben können und spart tatsächlich gegenüber dem manuellen Spülen Wasser ein. Das hat eine Studie der Universität Bonn ermittelt. Damit die Rechnung aber aufgeht, muss der Geschirrspüler auch ordentlich bedient werden: nur volle Maschinen waschen, keine Vorwäsche und bei niedrigen Temperaturen waschen bzw. das Eco-Programm nutzen.
Vom Küchenfreund bis zur Schöpfkelle und alles dazwischen: die Utensilien, die man zum Kochen verwendet, müssen nicht aus Plastik sein. Auch Holzlöffel rühren hervorragend und der Küchenfreund aus Holz zerkratzt die Teflonschicht nicht. Sie sind zwar nicht unbedingt langlebiger als manche ihrer Plastikkollegen, aber immerhin in der Entsorgung und Herstellung unproblematisch.
Vorhin ging es um den Geschirrspüler, nun um die Waschmaschine. Das per Hand Wäschewaschen ist ohnehin obsolet, darüber braucht man also gar nicht nachzudenken. Aber auch für diese Maschine gilt: heiß, lange und halb gefüllt betreiben schadet der Umwelt. Um die Wäsche frisch zu bekommen, reichen oft auch schon 30°C und den Vorwaschgang kann man sich auch sparen. Bei der Kurzwäsche mit niedrigen Temperaturen ist die Wäsche zudem schneller fertig, wird schonend gewaschen und daher nicht so schnell kaputt. Ein klarer Fall von zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Wenn es darum geht, den Haushalt sauber zu halten, glaubt man oft, zu ganz wilden Flüssigkeiten greifen zu müssen. Die berühmt-berüchtigte Chemiekeule muss aber nicht sein. Mit Bio-Putzmitteln, Waschsoda, Natron, Essig, Zitronensäure und Naturseife bekommt man so ziemlich alles sauber. Diese hinterlassen keine chemischen Stoffe im Abwasser und belasten die heimischen Kläranlagen weniger.
Warum Strom benutzen, wenn Wäsche auch von alleine trocknet. Einmal im Jahr das Bettzeug darin zu trocknen ist ja schön und gut, aber den Wäschetrockner jede Woche anzuschmeißen, weil, naja, weil man einen hat, saugt nur unnötigerweise den Strom aus der Steckdose. Da ist eine Wäscheleine definitiv billiger und gesünder für die Umwelt.
Herkömmliche Duschköpfe und Handbrausen verbrauchen ca. 16 Liter Wasser in der Minute und mehr. Das muss nicht sein: Energiesparbrausen kommen mit nur 6-8 Liter Warmwasser pro Minute aus. Somit sparen sie mehr als die Hälfte der Energie für die Warmwasserbereitung bei gleichem Nutzerkomfort. Und das ab einer Investition von ca. 30 Euro. Eine der effizientesten Einsparmöglichkeiten, die es gibt.
Tipp: Weitere Tipps für einen bewussten Umgang mit Wasser erhalten Sie in unserem Ratgeber Wasser sparen.
Um den Energieverbrauch zu reduzieren, kann die Auslaufmenge des Warmwasserstrahls bei der Waschbeckenarmatur begrenzt werden. Dazu müssen Sie lediglich das linke Eckventil unter dem Wachbecken im Uhrzeigersinn drehen. Kosten der Maßnahme: 0 Euro. Aufwand: eine Minute.
In Sachen Stromsparen steht eine große Frage im Raum: Ladekabel stecken lassen oder nicht? Stand-by-Modus beenden oder laufen lassen? Die EU hat sich diesem Thema angenommen, ein bisschen geforscht und schließlich eine Verordnung erlassen, derzufolge neu auf dem Markt erscheinende Geräte im Stand-by-Modus nur maximal 1 Watt verbrauchen dürfen.
Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass man ältere Geräte ganz vom Strom nehmen sollte, da diese wirklich unnötig viel Strom ziehen. Am besten ist es, man steckt alles an eine Steckerleiste an, die man ausschalten kann und steuert von dort aus ganz einfach die Stromzufuhr. Ob ein Gerät Strom zieht oder nicht, erkennt man übrigens daran, dass der Stecker oder das Netzteil warm sind.
Im Herbst beginnt sie: die Zeit, wo man endlich die heißgeliebten Wollsocken und den Kuschelpullover wieder anziehen kann. Warum sollte man sich diese Freude durch übermäßiges Heizen zunichtemachen? Und frische Luft ist schön und gut, aber bei einem gekippten Fenster zieht die warme Luft des Heizkörpers direkt wieder hinaus, ohne im Raum zu bleiben. Ein gekipptes Fenster trägt also quasi doppelt zur Klimaerwärmung bei. Deshalb lieber regelmäßig stoßlüften.
Vieles von dem, was in unseren Einkaufskörben landet, ist dazu verdammt, innerhalb kürzester Zeit wieder kaputt zu werden und in dem Bewusstsein werden Produkte sogar gekauft. Ach, darauf braucht man eh nicht so sehr aufpassen, das war ohnehin nur „billiger Ramsch“. Aber ob Sie es glauben oder nicht, man kann sich Dinge anschaffen, die länger als 5 Jahre halten und funktionieren. Erinnern Sie sich noch? Möbelstücke wurden früher vererbt.
Auch das ist eigentlich (wie Wasser sparen) ein alter Hut. Wir bei der IKB wissen aber genau, was man mit richtiger Mülltrennung alles anstellen und erreichen kann. Trennen Sie richtig, kommt Ihr Müll in Form von Strom vielleicht bald schon wieder aus der Steckdose. Wie Sie genau wissen, welches Teil Sie welcher Farbe zuordnen müssen, erklärt Ihnen unser Beitrag zum Thema Mülltrennung.
Egal ob Kleidung, Möbel, andere Textilien, Gebrauchsgegenstände in Küche, Bad und Wohnzimmer – fair und nachhaltig einkaufen kann zwar, wenn man es durchzieht, mühsamer sein, als zu üblichen Waren zu greifen, da man erstmal suchen muss, wo man sie herbekommt. Dafür hat man dann umso mehr und vor allem umso länger Freude an dem neuen T-Shirt, das unter normalen, vertretbaren Bedingungen hergestellt wurde.
Zugegeben, es scheinen kleine Tipps zu sein, es beim nächsten Staubsaugerkauf mit einem beutellosen Modell zu versuchen oder am Briefkasten einen Aufkleber gegen Reklamezeitungen anzubringen. Was wir aber damit ausdrücken wollen ist, dass man mit ein bisschen Kreativität haufenweise Möglichkeiten findet, Müll zu reduzieren, Energie einzusparen, etc.
Wobei das Beispiel mit der Werbung im Briefkasten noch zweierlei verdeutlicht. Erstens ist nicht garantiert, ob die werbenden Unternehmen das Drucken dadurch unterbinden werden. Sprich, wenn die Werbung nicht im eigenen Briefkasten landet, dann landet sie wo anders. Zweitens zeigt es die Wirkung, die man gemeinsam haben kann. Verzichtet jeder einzelne Haushalt auf die Werbung, werden die Unternehmen irgendwann gezwungen sein, dieses Werbemittel einzustellen.