Der Datenfluss in Unternehmen aber auch im alltäglichen Leben nimmt stetig zu. Grund dafür ist die fortschreitende Digitalisierung in allen Arbeits- und Lebensbereichen. Um die steigende Datenflut effizient verwalten zu können, kommen sogenannte Rechenzentren zum Einsatz. Aber was sind Rechenzentren überhaupt? Wie funktionieren sie? Und welche Aufgaben sollen sie erfüllen? Dieser Beitrag liefert Antworten auf alle Fragen rund um das Thema Rechenzentrum.
Ein Rechenzentrum – auch Datacenter genannt – bezeichnet einen physischen Standort, an welchem Daten gespeichert, verwaltet und weiterverarbeitet werden. In der Regel spricht man dabei von einem ganzen Gebäude. Im kleinen Stil kann es sich aber auch um einen Serverschrank oder einen einzelnen Rechnerraum handeln. Unabhängig von der jeweiligen Größe dient ein Rechenzentrum folgendem Zweck: Hier werden zentrale IT-Ressourcen gebündelt und betrieben.
Rechenzentren sind ein fester Bestandteil des modernen Lebens und aus unserem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken: Vom Online-Banking über Instant-Messaging bis hin zum Streaming von Musik oder Filmen – bei all diesen Aktivitäten werden Daten in einem Rechenzentrum gesammelt, verarbeitet und weitergeleitet. Aber auch Bereiche des öffentlichen Lebens wie Telekommunikation, Energieversorgung oder Verkehrssysteme werden über Rechenzentren gesteuert. Aus diesem Grund zählen Datacenter zunehmend auch als kritische Infrastruktur.
In der Arbeitswelt schreitet die Digitalisierung ebenfalls rasant voran. So ist es für Unternehmen mittlerweile unumgänglich, zur Abwicklung der täglichen Geschäftsabläufe auf Rechenzentren zurückzugreifen. Die Nutzung eines Datacenters kann z. B. bei folgenden Arbeitsaufgaben nötig sein:
Je größer das Unternehmen, desto höher ist in der Regel auch der Datenfluss. Um all diese Informationen zu speichern, sind meist viele Server nötig. Dies setzt wiederum die Einrichtung eines hauseigenen Serverraums sowie die regelmäßige Wartung der IT-Infrastruktur voraus. Deshalb entscheiden sich viele Firmen dazu, die Speicherung von Unternehmens- und Kundendaten auszulagern.
Das heißt, ein Unternehmen bezahlt dafür, seine Daten in einem sicheren, überwachten und temperaturkontrollierten Rechenzentrum ablegen zu dürfen. So können Zeit und Installationskosten eingespart werden und die jeweilige Firma muss sich weder um die nötige Infrastruktur noch um die Verwaltung der Datenserver kümmern. Zudem sind die extern gespeicherten Informationen jederzeit verfügbar.
Zu den Aufgaben eines Datacenters gehört die Datensicherung und -wiederherstellung sowie die Vernetzung und Zugriffsermöglichung auf gespeicherte Informationen. Damit ein Rechenzentrum all diese Anforderungen erfüllen kann, sind mehrere verschiedene Komponenten nötig.
Je nach Gebäudegröße und vorhandenem Budget kann der Aufbau natürlich variieren. In der Regel besteht die Infrastruktur eines Rechenzentrums jedoch aus den folgenden Kernelementen:
Das Herzstück eines Datacenters bilden die Räume mit dem IT- Equipment, welches zur Datensicherung genutzt wird. Dieses besteht in der Regel aus Servern, Netzwerk- und Speicherkomponenten. Die einzelnen Server sind in sogenannten Racks eingebaut. Dabei handelt es sich um ein Metallgehäuse, das als stabile Haltevorrichtung dient und mit einer Größe von 19 Zoll international genormt ist. So wird sichergestellt, dass der Baugruppenträger mit sämtlichen Komponenten unterschiedlicher Herstellerfirmen kompatibel ist.
Durch die leistungsstarken Server, welche im Dauerbetrieb arbeiten, entsteht viel Wärme. Damit die Serversysteme nicht überhitzen und es im schlimmsten Fall zu einem Ausfall oder gar Datenverlust kommt, verfügen Rechenzentren über eine ausgeklügelte Kühltechnik. Mittels Klimaanlagen und Kühlmaschinen wird für eine optimale Kälteverteilung gesorgt. Auch entsprechende Baumaßnahmen tragen zur Temperaturregulierung in Rechenzentren bei.
Rechenzentren sind abhängig von einer konstanten Energieversorgung. Denn ohne Strom können die verschiedenen Server- und Speichersysteme sowie Kühl- und Sicherheitstechnik nicht betrieben werden. Redundante Anbindungen an das Stromnetzwerk, die von verschiedenen Anbietenden gespeist werden, tragen beispielsweise zu einer ausfallfreien Versorgung bei.
Zusätzlich sind unterschiedliche Mechanismen für die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) zuständig. USV-Anlagen fangen Schwankungen im Netz ab und sorgen dafür, dass der Strom auf der benötigten Frequenz gehalten wird. Bei einem Netzausfall wird unverzüglich auf die Notstromerzeugung umgeschaltet. Durch Batteriesysteme kann die Energieversorgung der angeschlossenen Geräte bis zum Start der Notstromaggregate aufrechterhalten werden.
Datensicherheit wird in Rechenzentren großgeschrieben. Aus diesem Grund ist das Gebäude gut überwacht und meist mit Alarmanlagen, Sensoren, Kameras und Zugangskontrollsystemen ausgestattet. Die Rechnerschränke verfügen in der Regel über komplexe Schließsysteme, um den Zugriff durch Unbefugte zu verhindern. Zu den strengen Sicherheitsvorkehrungen zählen auch Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen sowie ausgefeilte Brandschutzvorkehrungen.
Grundsätzlich wird zwischen internen und externen Rechenzentren unterschieden: Ein Unternehmen kann sich entweder dafür entscheiden, die gesamte IT-Infrastruktur im eigenen Haus unterzubringen oder in die Räumlichkeiten eines Drittanbietenden auszulagern.
Ist letzteres der Fall, können unterschiedliche Servicemodelle in Anspruch genommen werden:
Die Möglichkeit, eigene Server- und Speichersysteme in ein externes Rechenzentrum auszulagern, stellt für viele Unternehmen eine enorme Entlastung im IT-Bereich dar. Im Folgenden haben wir die Vorteile eines externen Datacenters nochmal für Sie gesammelt:
Auch in Österreich stehen Unternehmen zahlreiche externe Rechenzentren zur Verfügung. In Tirol betreibt die IKB vier Rechenzentren auf höchsten Sicherheits- und Verfügbarkeitsklassen. Sie bieten Schutz vor Hochwasser, Starkregen, Erdbeben, hohen Windgeschwindigkeiten, Explosionsgefahren oder Trümmerlasten. In den Rechenzentren gewährleisten die direkten Stromversorgungen aus den Kraftwerken der IKB höchste Sicherheit, da diese selbst im Falle eines Blackouts unterbrechungsfrei Strom liefern.
Kundinnen und Kunden profitieren von einem herausragenden Service sowie zertifizierten Sicherheitsstandards und können sich auf die IKB als lokale Partnerin verlassen. Dank des Virtual Datacenters besteht für Kund:innen zudem die Möglichkeit, eigene virtuelle Server und Cloudlösungen zu betreiben.
Durch zunehmende Online-Aktivitäten wie Videostreaming, Online-Banking oder Homeoffice, aber auch wachsende Trends wie Cloud-Computing und das Internet der Dinge (IoT) nimmt das Datenvolumen stetig zu. Immer mehr Firmen entscheiden sich deshalb, ihre IT-Infrastruktur auszulagern und in die Hände eines erfahrenen Dienstleistungsunternehmens zu geben. Rechenzentren spielen somit eine zentrale Rolle in unserem modernen Leben und tragen zur erfolgreichen Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft bei.
Ein Rechenzentrum beschreibt einen physischen Ort – in der Regel ein ganzes Gebäude – an welchem Daten gesammelt, gespeichert und verarbeitet werden.
Der Aufbau eines Rechenzentrums kann je nach Gebäudegröße variieren. In der Regel besteht ein Datacenter jedoch aus folgenden Komponenten: IT-Technik, Energieversorgung, Kühlsysteme und Sicherheitstechnik.
Rechenzentren werden von Unternehmen sowie Privatpersonen tagtäglich genutzt und sind ein wichtiger Bestandteil unserer digitalen Gesellschaft. Online-Aktivitäten wie Streaming oder E-Mail-Dienste aber auch öffentliche Bereiche wie Energie, Verkehr oder Telekommunikation werden über Rechenzentren gesteuert.