Wer sich im Internet aufhält, sollte sich bewusst sein: Nicht jeder Klick führt auf ungefährliche Seiten, nicht jeder Kontakt ist vertrauenswürdig. Wir haben fünf Tipps für einen sicheren Umgang im Internet für Sie zusammengestellt.
Die Internet-Kriminalität steigt, die strafbaren Handlungen im digitalen Bereich nehmen laut Innenministerium zu: Im Jahr 2021 sind rund 30 Prozent mehr Anzeigen wegen Internetkriminalität eingegangen als noch 2020. Für die Nutzer:innen können die Betrüge fatal enden, etwa wenn Betriebssysteme lahmgelegt werden oder private Daten für einen Betrug missbraucht werden. Die IKB möchte Ihre Internetnutzerinnen und -nutzer bei einembewussten Umgang im Internetunterstützen und hat daher fünf Tipps zusammengestellt.
Passwörter sind der Schlüssel zu unseren privaten Daten, Informationen und Konten. Dementsprechend vorsichtig sollten wir damit umgehen, sonst können Cyberkriminelle viel zu schnell in unsere digitale Privatsphäre „einbrechen“. Wählen wir zum Beispiel im Webmail ein einfaches Passwort – wie „12345“, „hallo“ oder „passwort“ – sind Kriminelle schnell in unseren Mailaccount eingetreten. Dort können sie sich frei bewegen und Mails lesen, löschen oder auch direkt umleiten, sodass wir gar nichts davon mitbekommen. Auch Droh- oder Bestechungsmails können mit dem eigenen Namen als Absender:in verschickt werden.
Die Grundregel: Passwörter, die wir uns einfach merken können, sind von Cyberkriminellen auch leicht zu erraten. Wählen Sie daher Passwörter, die nicht mit der eigenen Person in Verbindung gebracht werden können, mehr als 10 Zeichen lang sind und neben Groß- und Kleinbuchstaben auch Zahlen und Sonderzeichen beinhalten.
✓ verschiedene, schwierige Passwörter
X ein einfaches Passwort für alle Plattformen wie 1234, hallo, hallo123, passwort
Genauso wenig, wie wir etwa unsere Urlaubspläne oder unseren Gesundheitsstatus quer über den Innsbrucker Marktplatz rufen würden, sollten wir sie im Internet preisgeben. Viel zu viele Fremde würden davon erfahren und könnten die Information möglicherweise gegen uns verwenden. Im Internet ist besondere Vorsicht mit persönlichen oder vertraulichen Informationengeboten, da sich diese hier besonders schnell verbreiten – und ausgenutzt werden können. Immerhin verstecken sich etwa hinter den Urlaubsplänen nicht nur schöne Urlaubsgefühle, sondern auch die Info, dass die Wohnung während der Ferien leer stehen wird. Für Cyberkriminelle kann das eine wichtige Information für einen geplanten Einbruch sein.
Ebenso können Informationen wie der Beziehungsstatus oder die private Adresse missbraucht werden. Daher gilt es, soziale Medien, aber auch neue Apps immer kritisch zu betrachten und zu hinterfragen, welche Informationen man wirklich preisgeben möchte.
✓ nur notwendige Informationen preisgeben, z. B. bei Anmeldeformularen nur die Pflichtfelder ausfüllen
X persönliche Daten im Internet verbreiten
Im Internet sind zahlreiche Viren im Umlauf, vor denen man sich ausreichend schützen sollte. Wichtig ist dafür zuallererst, dass das Betriebssystem immer auf dem aktuellen Stand gehalten wird. Mit laufenden Updates schließen die Hersteller:innen aktuelle Sicherheitslücken. In meist wenigen Minuten sind Laptop oder Smartphone wieder auf dem neuesten Stand und auch vor aktuellen Viren sicher.
Wichtig ist auch eine Antivirussoftware, die oft günstig ist und große Wirkung zeigt. Sie sollte direkt bei den Hersteller:innen oder im offiziellen App-Storegekauft werden. Generell sollten Sie Programme nur über offizielle Seiten herunterladen.
Werden Links in E-Mails verschickt, ist hier auch besondere Vorsicht geboten. Manchmal reicht derKlick auf einen unseriösen Link, um eine Schadsoftware herunterzuladen. Meist fordern Cyberkriminelle zu einer schnellen Aktion auf, da Gefahr droht – zum Beispiel: „Ihr Mailprogramm hat einen Virus erkannt, klicken Sie hier, um ihn sofort zu entfernen.“ In so einem Fall schließen Sie die E-Mail und setzen Sie sich per App, Website oder telefonisch mit Ihrem:Ihrer Anbieter:in in Verbindung.
✓ Antivirussoftware und regelmäßige Updates installieren
X Unseriöse Programme installieren, nicht vertrauenswürdige Links anklicken
Werden Kamera und Mikrophon nicht genutzt, sollten sie auch von den Apps nicht weitergenutzt werden. Das ist eine Faustregel, die aber oft gar nicht so leicht einzuhalten ist. Viele Apps fordern inzwischen dazu auf, den Zugriff auf Kamera und Mikrophon zu erlauben, obwohl dieser gar nicht nötig wäre: Für Stadtpläne wird die Kamera etwa nicht benötigt, dennoch wollen einige Apps darauf zugreifen. Für Fahrplanauskünfte der Öffis benötigen Sie kein Mikrophon, obwohl es oft angefragt wird.
Anders natürlich bei Apps für Telefonkonferenzen wie Skype oder bei Messengern wie WhatsApp, Signal oder Telegram, über die Sie zum Telefonieren natürlich das Mikrophon und mitunter auch die Kamera freigeben möchten. Entscheiden Sie bewusst, welchen Apps Sie den Zugriff erlauben.
In einigen Fällen – wie beispielsweise bei Hackerangriffen – greifen die Apps auch dann auf die Kamera zu, wenn die App selbst gar nicht benutzt wird. Daher ist es hilfreich, die Kamera mit einer Kameraabdeckung zu schützen und diese nur bei Bedarf zu öffnen.
✓ Zugriff für Telefonier-Apps wie Skype, WhatsApp etc., Kameraabdeckungen nutzen
X Kein Zugriff für Apps, bei denen Kamera und Mikrophon nicht genutzt werden
Im Internet kann man sich sehr gut bewegen, ohne die eigene Identität zu offenbaren. Man gibt vor, jemand zu sein, der man gar nicht ist. Cyberkriminelle erstellen eigene Profile und pflegen oft sogar über längere Zeiträume hinweg Beziehungen zu anderen Nutzer:innen, um sie dann hereinzulegen. Seien Sie daher vorsichtig, wenn Sie Freundschaftsanfragen annehmen – im Idealfall kennen Sie die andere Person bereits persönlich und vernetzen sich erst im Anschluss auf Social Media.
Stellen Sie Ihre Profile auf „nicht öffentlich“, dann ist die Gefahr gebannt, von Fremden kontaktiert zu werden.
✓ Einladungen von Freund:innen und Bekannten annehmen
X Keine Einladungen von Fremden oder Anonymen annehmen
Unter www.watchlist-internet.at finden Sie Warnungen zu aktuellen Internetbetrügen und Fallen, die gerade im Internet kursieren. Wenn Ihnen etwas unseriös vorkommt, können Sie hier prüfen, ob vielleicht bereits eine Warnung dazu veröffentlicht wurde.