Man kennt das vielleicht: da will man sich online einen Film ansehen, was damit endet, dass man alle paar Sekunden vor einem Standbild sitzt. Nicht gerade das, was man sich unter einer zufriedenstellenden Internetverbindung vorstellt. Aber durch Kupfer fließt der Strom und damit die Verbindung eben nur so und so schnell. Was aber, wenn es ein Material gäbe, durch das sich die Daten schneller übertragen lassen?
Die sprachlichen Möglichkeitsformen können wir dabei getrost beiseitestellen: Es gibt Kabel, die die Signale um ein Vielfaches schneller und zuverlässiger übertragen können und es nennt sich Glasfaser. Aus einer Glasschmelze in dünne Fäden gezogen und beschichtet, damit sie nicht so leicht brechen oder sich aneinander abreiben, bestehen die Fasern zumeist aus Quarzglas.
Mehrere Fasern zusammen gebündelt inklusive Schutz- und Stabilisierungsschichten ergeben einen sogenannten Lichtwellenleiter oder ein Lichtleitkabel, oder eben das Glasfaserkabel. Das Glasfasermaterial wird hauptsächliche zur Datenübertragung, wie beim Glasfaserinternet, oder zur Energieübertragung für Laser, zu Beleuchtungszwecken oder in der Messtechnik für Sensoren genutzt.
Der Grund, aus dem die Verbindung aus dem Glasfaserkabel schneller ist, als aus den herkömmlichen Kupferkabeln, ist, dass es Licht leitet. Licht bewegt sich wesentlich schneller fort als Strom und ist weniger anfällig für Störungen in der Leitung. Die Lichtwellenleiter übertragen die Daten optisch statt elektronisch.
Um Internet aus dem Glasfaserkabel zu beziehen muss die eigene Internetleitung auch damit ausgestattet sein. Dabei gibt es mehrere Netzausbaustufen und nicht jeder Haushalt lässt sich so einfach mit der überschnellen Internetverbindung ausstatten, aber dazu detailliertere Informationen im Kapitel zur Verfügbarkeit.
Der Vorteil des Glasfaserinternets liegt in seiner höheren Bandbreite (stemmt bis zu einem Terabit pro Sekunde) und deren höheren Reichweite (mehrere 100 km ohne Signalverstärker). Außerdem sind die Kabel leichter und kompakter und benötigen dadurch weniger Platz. Die hohen Geschwindigkeiten ergeben sich dadurch, dass durch das übertragene Licht mehr Informationen pro Zeiteinheit übertragen werden können, als via Strom.
Zudem sind die Glasfasern unempfindlich gegenüber elektrischen oder magnetischen Störfeldern. Blitzeinwirkung oder Kurzschluss, Brandeinwirkung haben auf Glasfaserkabel weniger bis keinen Einfluss. Die Verbindung ist damit insgesamt stabiler.
Nun ja, vorausgeschickt sei einmal, dass Breitbandinternet sich im Prinzip nur von vorherigen Einwahltechniken unterscheidet. Es ist schneller als die Verbindung über des Telefonmodem oder ISDN. Strenggenommen ist auch das Internet aus dem Glasfaserkabel Breitbandinternet. So gesehen unterscheidet man nur das Breitbandinternet via Kupfer- oder Glasfaserkabel.
Die ältere Technik der Stromübertragung ist insofern günstiger, als dass sie aktuell bereits besteht. Für den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes werden seit einigen Jahren und wird noch immer immens viel Geld ausgegeben. Je dünner besiedelt die Gebiete sind, desto teurer wird das Verlegen der Kabel in Proportion zu den erreichten Nutzer:innen.
In der Schweiz beispielsweise würde der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes Schätzungen zufolge umgerechnet etwa 20 Mrd. Euro kosten. 60% der Haushalte mit Glasfaserleitungen auszustatten käme kostentechnisch auf nur 7 Mrd. Euro.
Für Endkund:innen kommt es darauf an, ob deren Haushalt bereits erschlossen wurde oder nicht. In den meisten Fällen kann die schnelle Glasfaserverbindung dann gar nicht angeboten werden, in anderen Fällen werden die Leitungen der Nachfrage gemäß gelegt. Das kann unter Umständen horrend teuer werden, wenn nicht der Anbieter die Kosten dafür trägt.
Wenn die Glasfaserverbindung und deren größere Bandbreite allerdings bereits gelegt ist, tut man nicht schlecht daran, sie auch zu nutzen. Der Unterschied liegt diesbezüglich bei den möglichen Datenübertragungsraten. Ist die Glasfaserverbindung möglich, können Tarife mit 300 Mbit/s anvisiert werden. Ansonsten muss man sich mit max.100 Mbit/s Breitbandinternet zufriedengeben.
Der monatliche Preisunterschied liegt zwischen diesen beiden Paketen (300 Mbit/s vs. 100 Mbit/s) bei durchschnittlich 5-10 Euro. Kommt man tatsächlich mit einer Bandbreite von nur 20 Mbit/s aus, bezahlt man etwa die Hälfte von dem, was die Glasfaserverbindung kosten würde.
Um die Vorzüge des Glasfaserinternet nutzen zu können, muss die analoge Leitung zur Verfügung stehen. In Österreich ist man seit 2009 daran, das entsprechende Netz weiter und weiter auszubauen, wobei man sich vorwiegend den Hauptleitungen widmete und erst nach und nach auch Leitungen zu den einzelnen Gebäuden legte.
Im internationalen Vergleich liegt Österreich sehr weit abgeschlagen. Nur 1,1% der Haushalte in Österreich sind direkt ans Glasfasernetz angeschlossen (was wohl hauptsächlich daran liegen könnte, dass das bestehende Netz für die meisten Nutzer:innen bereits als ausreichend erachtet wird). Durchschnittlich wird mit den Leitungen eine Datenrate von etwa 100 Mbit/s erreicht. Die Obergrenze liegt bei etwa 1 Gbit/s.
Bei den Netzausbaustufen kommt es hauptsächlich darauf an, wie nahe die Glasfaserleitung zum Endgerät reicht.
In Tirol sind insgesamt bereits 180 von 279 Gemeinden (hauptsächlich durch FTTC-Ausbau) erschlossen. Über 18.000 Tiroler Haushalte sind direkt angebunden, sowie 3.000 Gebäude mit insgesamt 22.000 Wohneinheiten mit FTTB. Das Netz wird zudem stetig ausgebaut. Beispielsweise werden, wenn Grabungen an Kabelleitungen vorgenommen werden müssen, im Zuge der Arbeiten meistens auch gleich die Kupferkabel ausgetauscht.
Noch ist die Lage in Sachen Glasfasernetz in Tirol also ausbaufähig. Doch genau das wird gemacht. Steter Tropfen höhlt den Stein und so wird Schritt für Schritt das Tiroler Internetnetz zukunftsfähig gemacht, sodass immer mehr Haushalte auf das hyperschnelle Glasfaserinternet zugreifen werden können.
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