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Richtig saunieren: Regeln und Anfängertipps


Der Gang in die Sauna ist für viele die ultimative Entspannungsvariante und ist dabei eben auch gesund. Durch die Flucht in die hitzigen Gefilde stärkt man das Immunsystem, um krankheitsfrei durch das Jahr zu kommen. Wem das Ganze noch nicht so geheuer ist, der kann sich im Folgenden durch Tipps und eine Kurzanleitung schlau und fit für das erste Saunabad machen. So steht dem richtigen Saunieren nichts mehr im Wege.
 

Vor dem Saunagang zu beachten


Bevor Sie überhaupt in Erwägung ziehen, einen Saunabesuch einzulegen, sollten Sie feststellen, ob Sie auch gesund sind. Fiebrig in die Sauna zu gehen, ist der Gesundheit nicht wirklich förderlich. Ein kleiner Schnupfen sollte nicht das größte Problem darstellen. Auch mit Venenentzündungen oder Krampfadern sollte man die entschlackende Kabine eher meiden. Um richtig saunieren zu können, sollte man Zweifelsfall den Arzt konsultieren, sollte man wegen eines Gebrechens Bedenken hegen.


Ein nüchterner Magen ist in der Sauna ebenso tabu wie ein voller. Vor dem Gang ist es ratsam vielleicht etwas Obst zu sich zu nehmen. Nach einer vollwertigen Mahlzeit ist die Hitze nur eine zusätzliche Belastung für den Körper.


Beim Konsum von Flüssigkeit verhält es sich anders. Vor dem Saunabesuch darf und sollte ordentlich Wasser getrunken werden, gerne etwa einen Liter lauwarmes bis warmes Wasser. Während dem Saunieren bzw. zwischen den Saunagängen empfiehlt sich das Trinken nicht, das hemmt nämlich den entschlackenden Effekt. Auch danach gehört es beim richtigen Saunieren dazu, auf ein oder zwei große Glas calcium- oder magnesiumreiches Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte nicht zu verzichten.


Ausgestattet sind Sie am besten mit 2 Badetüchern (eines für den Körper, eines für die Bank zum darauf sitzen oder liegen), eventuell einem Bademantel und Badeschlapfen, die allerdings nur für den Ruheraum bzw. für den Bereich außerhalb der Saunakabine gedacht sind.
 

Richtig saunieren: Saunaregeln Schritt für Schritt

  1. Körperreinigung: vor der Sauna mit Seife duschen, damit Schweiß und Hautpartikel entfernt werden und gründlich abtrocknen. Nach dem Saunabad nur mehr mit kaltem, klarem Wasser abkühlen, die Haut ist jetzt zu empfindlich für den Kontakt mit Seife.

  2. Zwischen Körperreinigung und Saunagang empfehlen viele Saunameister ein Fußbad. Dazu das Wasser so heiß wie möglich einstellen. Die Füße sollten richtig rot werden.

  3. Wer möchte, kann vor dem Saunagang einige Minuten im Dampfbad die Schleimhäute befeuchten, bevor man in die vorwiegend trockene Sauna geht.

  4. In der Saunakammer ist die Temperatur auf den unteren Bänken etwas niedriger. Man sollte sich eher erst auf eine der unteren Bänke legen, als die Kammer vorzeitig verlassen zu müssen.

  5. Nach 8-12 Minuten langsam aufsetzen und weiter 5-10 Minuten im Sitzen verbringen, damit der Kreislauf geschont wird.

  6. Nach dem Saunagang an die frische Luft gehen und langsam abkühlen. Nach einigen Minuten mit kaltem Wasser von den Gliedmaßen aus in Richtung Körpermitte abduschen. Vor allem den Kopf nicht vergessen!

  7. Wir empfehlen 2-3 Saunagänge, die mit einer ausgiebigen Ruhepause von mindestens 30 Minuten unterbrochen sein sollen.

  8.  Ein warmes Fußbad am Schluss kann das Nachschwitzen reduzieren.

Nach dem Saunabesuch zu beachten

Als Allererstes folgt dem Saunagang sinnvollerweise ein Frischluftbad, um die Atemwege abzukühlen. Manche riskieren auch ein paar Barfuß-Schritte im Schnee. Wer vor dem Besuch an der frischen Luft unbedingt duschen möchte, sollte sich nur ganz kurz abbrausen und die ausgiebige Dusche erst nach dem Aufenthalt im Freien anpeilen. Damit der Aufenthalt im Freien auch seinen Effekt haben kann, sollte man sich maximal mit einem Handtuch bekleidet nach draußen begeben. Die erste Abkühlung im Freien sollte kurz sein und nicht zum Frösteln führen. Dabei sollte man ein wenig auf und ab gehen, um die Muskeln in Bewegung zu halten.

Gleich nach dem Frischluftbad erfolgt die zweite Abkühlphase mit Kaltwasser: dabei ziehen sich u.a. die Blutgefäße der Haut zusammen und die Herzfrequenz beruhigt sich. Neben der Schwallbrause kann alternativ ein erweiterter Kneipp’scher Vollguss (wie in Punkt 6 der Anleitung beschrieben) angewendet werden, um den Schweiß abzuspülen, Wärme zu entziehen und einen Kaltreiz auszulösen. Alternativ kann das Tauchbecken benutzt werden, sofern vorher der Schweiß abgespült wurde (und kein Befund auf krankhaften Bluthochdruck vorliegt).

Ohne diese sogenannte Kaltanwendung – entweder durch Frischluft oder Kaltwasser – wird der eigentliche Saunaeffekt nicht erreicht. Nur, wenn die Abkühlung stark genug ist, wird der gesundheitsfördernde Effekt erzielt. Gleich nach dem Verlassen der Sauna ins kalte Wasser zu springen, sollte vermieden werden. Das kann sehr gefährlich werden.

Wenn man sich genügend erfrischt hat, führt beim richtigen Saunieren der Weg in den Ruheraum. Hier ist ein Bademantel empfehlenswert. Nach dem Saunagang sollte man körperliche Anstrengung vermeiden und viel trinken. Die insgesamte Dauer der Abkühlphase sollte mindestens die Dauer des Saunagangs betragen. Dabei darauf achten, dass der Körper nicht auskühlt.

Nach dem 2. Oder 3. Saunagang erfolgt eine weitere ausgiebige Abkühlphase bevor man sich geduscht auf den Heimweg machen kann. Dabei ist besonders auf das Nachschwitzen zu achten. Durch zu starkes Nachschwitzen auf dem Heimweg und danach, droht die Gefahr der Erkältung.

Auch Raucher solltenmindestens 20 Minuten nach dem Saunieren abwarten, ehe sie sich eine Zigarette anzünden, denn durch die erweiterten Gefäße forciert man die verstärkte Aufnahme der Schadstoffe.

Die richtige Saunabekleidung


Prinzipiell wird in unseren Breiten unbekleidet sauniert. Wer aber dennoch nicht gerne nackt vor anderen sitzen möchte, kann sich jederzeit ein Handtuch umwickeln oder einen Saunakilt tragen. Man sollte nur wissen, dass die Hülle den Schwitzprozess verändert: Das Entstehen von Verdunstungskälte durch den Schweiß auf der Haut wird gehemmt.


Generell gilt, dass das Handtuch, auf das man sich legt, so groß sein sollte, dass der ganze Körper bequem darauf Platz hat und kein Schweiß auf das Holz gelangt. Auch die Füße gehören auf das Handtuch. Das Tragen von Badebekleidung und Badeschuhen ist aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen nicht gestattet. Durch die Hitze dünsten die Kunststoffe nämlich ungesund aus. Das Chlor, das in der Schwimmkleidung steckt, verdunstet, wobei allein der Geruch störend ist.
 

Die richtige Temperatur


Für Menschen, die noch nie eine Sauna betreten haben, können die üblichen Temperaturen schon ziemlich überwältigend sein. Man begibt sich nicht alle Tage in Räume, die doppelt so warm sind, wie die maximale Außentemperatur im Sommer. Bei 60°C befindet sich eigentlich eine gute Marke, um langsam anzufangen. Das kann sich mit der Erfahrung bis zu annähernd 100°C steigern.
 

Generelle Tipps für den Saunabesuch


Um einen nachhaltigen, immunsystemfördernden Effekt zu erzielen, wird empfohlen etwa einmal die Woche Saunieren zu gehen, wenn möglich. Aber bereits ein Saunabesuch steigert bereits (zumindest) das subjektive Wohlbefinden. Immerhin nimmt man sich mehrere Stunden explizit Zeit für sich selbst und schließlich sollte das Saunieren auch der Entspannung dienen.


Letzter Tipp, bevor wir Sie in die Saunalandschaft entlassen: mit der Flüssigkeit verliert der Körper auch wichtige Salze. Eines davon, an dem es dem menschlichen Körper nach dem Saunieren häufiger mangelt, ist Magnesium. Eine zusätzliche Zufuhr – ein magnesiumhaltiges, stilles Mineralwasser kann bereits reichen – hilft dabei, dass ihre Muskeln beispielsweise nicht zu krampfen beginnen nach dem Saunabesuch.