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Instrumente aus Abfall

Upcycling: Aus Alt mach Neu! Upcycling erklärt & Ideen

Wiederverwenden, Reparieren, Zweckentfremden – kurz: Ressourcen schonen – liegt wieder voll im Trend. Statt ausgediente Gegenstände einfach im Sperr- oder Restmüll verschwinden zu lassen, wird zuerst überlegt, ob damit womöglich noch etwas zu machen ist. Upcycling wird diese Praxis genannt und in diesem Beitrag zu unseren Themenwelten können Sie nachlesen, wie es dazu kam.

Außerdem werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Upcyclings im großen Stil in Innsbruck und stöbern uns durch einige Ideen, die alte Einmachgläser, T-Shirts oder Plastikflaschen in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Was ist Upcycling?

Upcycling ist ein zusammengesetzter Begriff aus dem englischen up und recycling. Er wurde vom Ingenieur Reiner Pilz geprägt bzw. in der Zeitschrift Salvo erstmals erwähnt, da er die Praxis des Recyclings eher als „Downcycling“ und damit nicht als einen empfehlenswerten Weg empfand. Besonders in Bezug auf das „Recycling“ von Baustoffen kritisierte er, dass Ziegel und Co. einfach zerstört würden. Er wollte aus dem Abfall einen höheren Wert herausholen, statt ihn zu zertrümmern und nur die Überreste irgendwie weiterzuverwenden.

Trend zum Aufwerten

So war Upcycling geboren und man könnte sagen, das Konzept erlebt in unserer vielzitierten „Wegwerfgesellschaft“, die als nicht besonders nachhaltig gilt, gerade eine Renaissance. Aus den scheinbar nutzlosesten Überbleibseln kaputter Gegenstände neue Dinge zu machen bzw. sie anderweitig zu verwenden kennt man bereits von Fleckerlteppichen, Putztüchern aus alten Handtüchern, und was bei den Eltern und Großeltern sonst noch so aufgewertet wurde.

Heute wird nicht nur privat und zuhause fleißig gebastelt. Zahlreiche Hersteller von Kleidern, Möbeln, Taschen etc. kaufen bereits gebrauchte Rohstoffe und fertigen aus ihnen beeindruckende Designerstücke. LKW-Planen, Fahrradschläuche, Autoreifen, Segel, Fahnen, Papier – alles noch Verwertbare wird in großen Mengen angekauft und ihm damit ein zweites Leben eingehaucht.

Upcycling in Innsbruck & Umgebung: Nimm‘s noamol her!

Apropos Upcycling im großen Stil: Kennt ihr schon noamol.at?  Aus dem EU-Projekt SURFACE entstand eine Vernetzungsmöglichkeit, die der Abfallvermeidung zuarbeitet. Ziel des EU-Projekts war es, Abfallvermeidung durch Wiederverwendung zu fördern.  Auf der Plattform werden nun Anbieter:innen auf Gebiet der Wiederverwendung sowie offene Werkstätten im Raum Innsbruck sichtbar gemacht.

Einfache Ideen für Zuhause: was aus alter Kleidung & Co. werden kann

Am prominentesten ist der Trend in Form des kreativen Upcyclings zuhause. Alte Bücher, die beim besten Willen nicht mehr gelesen werden, werden einem neuen Zweck zugeführt. Alte T-Shirts landen in der Schublade mit den anderen Stoffen für neue Nähprojekte. Was aus den ausrangierten Dingen werden kann, ist sehr beeindruckend.

Kleidung upcyceln: Taschen & Co. aus alten Jeans

T-Shirts, Hemden und Hosen haben oft ein sehr kurzes Leben – vor allem, wenn sie einem einige Jahre nach dem Kauf einfach nicht mehr gefallen. Aber das Muster eignet sich noch perfekt als Polsterüberzug, als Innenfutter für Taschen oder als Topflappen. Die Nähmaschine macht den Rest.

Besonders Jeansstoff, der ja extra robust ist, hält meist um einiges länger als der Modetrend. Hier ist genug Widerstandskraft da, um selbst als Rucksackboden herzuhalten.

Glas upcyceln: Vasen & Lampenschirme aus Gurkengläsern & Weinflaschen

Glas ist schon etwas schwieriger upzucyceln. Wenn man es in eine andere Form bringen oder auseinanderschneiden will, braucht es dafür spezielles Werkzeug. Allerdings haben Gurkengläser und Weinflaschen auch in ihrer Ursprungsform großes Potenzial.

Vom Einmachglas zum Einkochen von Marmeladen, Saucen und Co. bis hin zum Lampenschirm oder der dekorativen Blumenvase: Mit ein bisschen Farbe ist vieles möglich.

Möbel-Upcycling: mit altem Holz zu neuen Möbeln

Möbeln ein zweites Leben als etwas komplett anderes zu bescheren ist relativ schwierig. Kommode bleibt in der Regel Kommode. Höchstens aus den Schubladen kann man etwa Regale oder ähnliches basteln.

Umgekehrt sind da wesentlich mehr Möglichkeiten vorhanden. Fast schon ein Klassiker unter den Upcyclingprojekten sind Möbel aus alten Europaletten. Schon tausende Sitzmöbel für Terrassen, Betten, Fauteuils und Liegestühle sind aus dem groben Holz entstanden. Alte Zeitschriften können ebenfalls gestapelt und befestigt zu Hockern werden. Vielgesehen sind auch die Hocker oder Sitzbänke aus Getränkekisten.

Upcycling mit Büchern

Bücher findet man meist zu schade, um sie anderweitig zu verwenden, geschweige denn sie wegzuwerfen. Aber bei manchen Büchern kann man sich doch getrost eingestehen, dass man sie beim besten Willen nicht mehr lesen wird... Dann können sie einen zweiten Bildungsweg als Regal, Lampenständer oder Hocker antreten.

Ohne Innenleben werden sie zu Boxen oder zu Handtaschen. Das Innenleben selbst – also die Seiten – werden zu kleinen Sackerln, Briefumschlägen oder Grußkarten gefaltet.

Etwas besonders Eindrucksvolles hat sich das eben schon erwähnte soziale Unternehmen Ho&Ruck mit alten Büchern einfallen lassen. Der Verkaufstresen des 1.001 m2 großen Indoor-Flohmarkts besteht fast vollständig aus ausrangierten Büchern. Allein deshalb lohnt sich ein Besuch bei einem der Innsbrucker Profis in Sachen Wiederverwertung!

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