Andreas Michel (43) ist Installateur und Teil eines außergewöhnlichen „Wasser-Rettungs-Teams“ der IKB. „Wir decken ein riesen Spektrum ab“, sagt er. Haben Gemeinden beispielsweise Probleme mit der Wasserversorgung, rückt Andreas aus, um sie bei der Lösung zu unterstützen. Die Versorgung der Bürger:innen mit dem Lebenselixier sicherzustellen, hat höchste Priorität. Und die führt ihn auch nicht selten hoch hinauf.
„Wenn wir in der Früh zur Arbeit kommen, wissen wir nicht, was wir am Abend erzählen werden“, sagt Andreas. Mit dem Satz beschreibt er knapp, was er an seinem Job so schätzt – und er ergänzt: „Es ist die Vielseitigkeit. Ja, das Komplettpaket macht es so spannend.“ Klingt cool und auch ein wenig beneidenswert. Jeder Tag hält etwas Neues für Andreas bereit: Wie beispielsweise einen mit prächtigen Panoramablicken gespickten Fußmarsch zur entfernt und hoch gelegenen Quellfassung, die kontrolliert werden will. Oder eine „Rettungsfahrt“ zu einer Gemeinde, die ein Problem mit ihrer Wasserversorgung hat, es auf eigene Faust aber nicht lösen kann. Oder, oder, oder.
Selbst wenn ihn schon damals die großen Kreisläufe interessierten, hat auch Andreas nicht mit derart viel Abwechslung gerechnet, als er die Entscheidung traf, eine Lehre zum Installateur zu absolvieren. „Ich habe in der Schule gerne handwerklich gearbeitet und dann wollte ich wissen, wie das mit dem Wasser funktioniert“, erzählt er. In den Lehrjahren lernte Andreas erst einmal, wie „das mit dem Wasser“ im Kleineren funktioniert beziehungsweise ab dort, wo das Wasser zu den Häusern und in die Wohnungen geleitet wird. „Da hat man mit handlicheren Dingen zu tun“, erzählt er und muss schmunzeln, sind die Dimensionen, mit denen er seit 2012 hantiert doch weit größer. 2012 hat er begonnen, für die IKB zu arbeiten und dass er dabei beispielsweise mit Wasserrohren zu tun hat, deren Durchmesser bis zu 60 Zentimeter haben können, ist ein guter Hinweis auf sein Arbeits- und Aufgabengebiet.
Andreas ist Teil eines außergewöhnlichen „Wasser- Rettungs-Teams“ der IKB. „Wir sind ein sechsköpfiges Team und viel im Dienstleistungssektor unterwegs, helfen und beraten Gemeinden in ganz Tirol“, erklärt er. Könnte das Land mit dem Röntgenblick einer Superheldin gescannt werden, würden sich unzählige Netze zeigen, die Grundlage für die Wasserversorgung der Tiroler:innen sind. Wer ohne groß nachzudenken den Wasserhahn aufdreht, hat meist keine Ahnung, was hinter dieser Selbstverständlichkeit steckt – hinter den weiten Wasserwegen, die in den Bergen beginnen, regelmäßig kontrolliert werden müssen und immer mal wieder ins Stocken geraten können. Andreas: „Gemeinden rufen uns beispielsweise, wenn die Hochbehälter gereinigt werden müssen, sie Probleme mit der Hygiene haben oder einen Wasserrohrbruch, den sie nicht lokalisieren können.“
Die Versorgung der Bürger:innen mit dem Lebenselixier sicherzustellen, hat höchste Priorität für die Kommunen und stoßen sie mit dem eigenen Know-how oder den technischen Möglichkeiten an ihre Grenzen, greifen sie gerne auf die Spezialist:innen der IKB zurück.
Anfang diesen Jahres traf beispielsweise der Notruf einer Gemeinde ein, deren Hochbehälter sich bedenklich leerte. Dass ein Wasserrohrbruch die Ursache sein musste, war klar, unklar war aber, wo ein Leck derart viel Wasser austreten ließ. Im ersten Schritt hat das IKB-Team alle Hydranten abgehorcht. Eine Art Stethoskop hilft dabei, den Wasserfluss einordnen zu können. „Man hat ein Gespür dafür, was sich wie ein Rohrbruch anhört oder wie ein alltägliches Fließgeräusch“, erklärt Andreas. In diesem Fall war die akustische Methode nicht hilfreich und es mussten einzelne Leitungen abgedreht werden, um mit Ultraschallzählern etwaige Veränderungenfeststellen zu können. So wurde die Leitung mit dem Leck gefunden – und repariert. Andreas: „Es macht jedes Mal Freude, wenn das klappt.“ Und am Abend hat er immer etwas Neues zu erzählen.
Oktober 2023