Das Kraftwerk Ruetz wurde 1911 zur Elektrifizierung der Mittenwaldbahn errichtet und "arbeitet" seit 1997 für die IKB. 1921 wurde das Kraftwerk zur Versorgung der Brennerbahn erweitert. Nachdem die ÖBB das Kraftwerk Fulpmes mit einer höheren Leistung in Betrieb genommen hatte, wurde das Kraftwerk Ruetz von den ÖBB stillgelegt und 1984 von den ehemaligen Stadtwerken übernommen. 1997 ging es nach Umbau und Revitalisierung für die öffentliche Stromversorgung (50 Hz) wieder in Betrieb. Das Triebwasser wird dem Sillwasserschloss entnommen und über einen Verbindungsstollen dem Ruetzwasserschloss zugeführt. Über eine 360 Meter lange Druckrohrleitung gelangt das Triebwasser zur Turbine, die bei einer Fallhöhe von 175 Meter sekündlich 4,36 m³ Wasser bei einer Generatorleistung von sechs MW verarbeitet. Anschließend wird das Wasser in einem weiteren Stollen dem Zwischenkraftwerk zugeleitet, wodurch es in der Kraftwerkskette auch dem Kraftwerk Untere Sill zur Verfügung steht.
Das gesamte Gebäude gilt als bedeutendes Beispiel für Industriearchitektur zur Zeit der Jahrhundertwende und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Einer der alten Maschinensätze des Kraftwerkes Ruetz befindet sich im Technischen Museum in Wien, ein weiterer im Kraftwerk Ruetz.
Technische Details | |
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Engpassleistung: | 6.000 kW |
Fallhöhe: | 175 m |
Ausbauwassermenge: | 4,36 m³/s |
Einzugsgebiet: | 438 km² |
Turbinen: | 1 Pelton |
Regelarbeitsvermögen: | 32 Mio. kWh |
Haushalte: | 9.140 |
Inbetriebnahme: | 1911 |