Sein Einsatzbereich ist gespickt mit coolen Anwendungen und spacigen Worten. Geht es um IoT, also das Internet der Dinge, ist Stefan Hofmann der Meister im Telekommunikations-Team der IKB. Was ihn antreibt? „Die Stadt, in der ich lebe, smarter zu machen“, sagt er. Das trifft sich gut, denn genau das tut er. Stefan findet intelligente Lösungen, um Innsbruck für die Zukunft zu wappnen.
„Wir haben in Innsbruck schon rund 4.500 digitale Wasserzähler verbaut. Damit sparen wir uns das regelmäßige Ablesen in den Häusern. Aber die Zähler können noch viel mehr: Sie senden Alarme, wenn etwas nicht passt“, sagt Stefan Hofmann. Dieses Beispiel lässt jede Skepsis gegenüber Automatisierung, das Internet der Dinge oder unsichtbare, digitale Helferlein in Windeseile verpuffen, denn Alarm ist echt angesagt, wenn in einem Haus plötzlich viel zu viel Wasser verbraucht wird. „Da sind schon Brüche oder Leckagen detektiert worden, die der Benutzer oder die Benutzerin nicht bemerkt hatte. Da uns der Zähler aber sofort informiert hat, konnten wir frühzeitig reagieren“, erklärt Stefan. Wird ein Leck nicht früh genug entdeckt, macht sich das weder gut fürs Gemäuer noch für die jährliche Wasserrechnung. „Das ist schon ein Mehrwert für die Kundinnen und Kunden“, weiß der 38-Jährige, der im IKB-Geschäftsbereich Telekommunikation für das Thema IoT (Internet of Things/Internet der Dinge) zuständig und ein Meister darin ist, sinnvolle Anwendungen für diese vernetzende Technologie zu finden – und umzusetzen.
Die digitalen Wasserzähler sind dabei nur eine Anwendung, wenn auch eine richtig große. Alle fünf Jahre müssen die Wasserzähler der ganzen Stadt durch frisch geeichte ersetzt werden. Im Rahmen dieses Eichtauschs bekommen in den nächsten Jahren alle IKB-Kund:innen die digitalen Zähler und Innsbruck wird damit wieder einmal eine Pionierrolle auf der von Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und CO2-Reduktion geprägten Bühne der Smart Cities spielen.
„Als die IKB im Sommer 2020 entschieden hat, auf diese neuen Zähler und LoRaWAN zu setzen, gab es null Referenzprojekte“, macht Stefan die Herausforderung deutlich. LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network, ein Netzwerk, das nicht nur das energieeffiziente Senden von Daten über lange Strecken möglich macht, sondern auch die Verwaltung einer Unmenge von Sensoren sowie die Verarbeitung ihrer Daten. „Die Sensoren können über mehrere Jahre mittels Batterie betrieben werden und diese Funktechnologie hat eine 100 mal geringere Strahlung als ein WLAN zu Hause“, erklärt Stefan. Auch für ihn war 2020 so entscheidend wie einschneidend. In dem Jahr hat der gebürtige Osttiroler begonnen, für die IKB zu arbeiten, Ende 2020 wurde er Vater und mitten im ereignisreichen Jahr wurde sein Know-how für die IKB zum entscheidenden Kompass in einem technologischen Neuland.
„Das Spannende ist, dass es so viele verschiedene Anwendungen für das IoT und das LoRaWAN gibt“, sagt Stefan. Während seines Mechatronik-Studiums in Villach hätte er nie für möglich gehalten, was alles möglich sein würde. „Wir können Container von Unterflursammelsystemen mit einem Füllstandssensor überwachen. Wenn man die Container bedarfsgerecht leert, spart das CO2 und natürlich auch Kosten“, nennt Stefan ein Beispiel aus der Abfallwirtschaft. Beim Stadtklima-Modellprojekt Cool-INN im Messepark kümmert er sich darum, dass die Umweltdaten der Wetterstationen intelligent erfasst werden, ein Pilotprojekt im Zillertal ermöglicht die CO2-Messung an Schulen, ein Projekt am Zirbenweg die DSGVO-konforme Personenzählung und auch Hochbehälter von Wasserversorger:innen können überwacht werden.
Stefan arbeitet mit allen Bereichen der IKB zusammen und muss, wenn sie eine Anfrage haben, natürlich erst verstehen, was das Problem ist, um gegebenenfalls einen Beitrag zur cleveren Lösung zu leisten. „Das sind schon sehr herausfordernde Sachen“, sagt er. Dass er so gar kein zurückgezogener Computer-Nerd ist und gerne mit Menschen redet, hilft ihm bei diesen anwendungsorientierten Detektivspielen genauso wie seine immer wache Neugier auf Neues. Die technischen Finessen nutzt er jedenfalls ziemlich gerne, um die Möglichkeiten für ein nachhaltiges Leben voll auszuschöpfen. Mit coolen Smarties – vielen farben- und ideenreichen Schritten auf dem Weg zu einer intelligenten Stadt.
März 2023