Viktoria Keller (30) hält einen Schlüssel zum Wasserschloss der IKB in ihren Händen. Für Innsbrucker Häuslbauer:innen öffnet sie damit die feinen Schleusen zu quellfrischem Trinkwasser. Und findet die besten Lösungen. Weil sie das 462.980 Meter umfassende IKB-Leitungsnetz bestens kennt. „Wie ihre Westentasche“, könnte man sagen. Wenn sie denn eine hätte.
Mit dem Wasser ist es so eine Sache. Erst, wenn das Lebenselixier nicht fließt, erkennen die diesbezüglich Verwöhnten, wie verwöhnt sie sind. Und das sind sie – die Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Verwöhnt mit einer Wasserqualität, die manch' teures Mineralwasser vor Neid den Sprudel verlieren lässt. Und verwöhnt durch ein auf Abruf beständiges Fließen des quellfrischen Trinkwassers.
Dass das Wasser in der Form verwöhnen kann, ist kein Naturgesetz, selbst wenn die Höhe der Innsbrucker Wasserschlösser für ausreichend Druck sorgt. Um die Bewohner der Landeshauptstadt jährlich mit sagenhaften 10.026.126 Kubikmeter Wasser zu versorgen (bevor sie Google fragen – ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern) ist einerseits ein komplexes Wasserleitungsnetz nötig und andererseits die kleine Heerschar an knapp 50 Mitarbeiter:innen im IKB-Geschäftsbereich Wasser, die sich genau darum kümmert. Viktoria Keller (30) ist eine von ihnen.
„Ziemlich genau seit vier Jahren. Anfang April 2017 habe ich bei der IKB angefangen“, erzählt sie. Gleich mehrfach wurde sie dazu animiert. Die Job-Annonce in der Zeitung, die Erinnerung an einen Ferialjob im IKB-Geschäftsbereich Wasser und nicht zuletzt ihr ziemlich ausgeprägtes technisches Interesse gaben den Ausschlag. Viktoria: „Ich habe die HTL für Bautechnik absolviert und dann habe ich berufsbegleitend Bauingenieurswesen studiert.“
Als sie den Job bei der IKB annahm, war Viktoria etwa bei der Hälfte des Studiums angelangt. „Die Firma war da sehr entgegenkommend und für die Diplomarbeit habe ich ein firmenbezogenes Thema gewählt“, erzählt sie. „Potenzialanalyse der Innsbrucker Ringrohrleitung. Hydraulische Konsequenzen der Trinkwasserversorgung durch Querschnittverringerung“ lautet der Titel der Arbeit, mit der sie das Studium abgeschlossen und ihr Wissen um die feinen Zusammenhänge und Möglichkeiten der Innsbrucker Trinkwasserwelt mit ihrem 462.980 Meter umfassenden Leitungsnetz vertieft hat.
Zusätzlich mit dem Wissen als ÖVGW-Wassermeisterin gewappnet, kümmert sich Viktoria beispielsweise darum, dass die Häuslbauerinnen und Häuslbauer der Landeshauptstadt so technisch perfekt wie gesetzlich korrekt mit Wasser versorgt werden. Viktoria hält damit einen Schlüssel zum IKB-Wasserschloss in ihren Händen. Ein schöner Schlüssel – ist der Moment, in dem erstmals Wasser in einem neuen Haus oder einer umgebauten Wohnung fließt, der Moment, in dem dort geduscht, gewaschen, Kaffee gekocht – ja, gelebt werden kann.
„Aber ich mache nicht nur dieses Thema, es ist noch ein bissele mehr“, sagt Viktoria. Ein „bissele“ klingt ein bissele zu klein. Viktoria ist nämlich auch für die Löschwasseranschlüsse zuständig, ist Datenschutzkoordinatorin im Geschäftsbereich Wasser, stark im Digitalisierungsprozess involviert und hat sie Bereitschaft, kümmert sie sich mit den Kolleg*innen dieser Rund-um-die-Uhr-Task Force darum, dass Probleme, die ja gerne zu Unzeiten auftreten, in Windeseile gelöst werden. Damit das Wasser wieder in gewohnter Verlässlichkeit fließen – und die Innsbrucker:innen verwöhnen kann.