Spricht Philipp Meyer (41) über seinen Job bei der IKB, wirkt er ziemlich elektrisiert. Kein Wunder, kann der Elektrotechniker doch in dieser digital-dynamischen Zeit der Umbrüche mit seinem Team richtig Großes gestalten. Dass rund 130.000 Smart Meter die alten Stromzähler in den Innsbrucker Haushalten ersetzen und dem Gesetz entsprechend so tadellos wie sicher funktionieren, zählt unbedingt dazu. „Ein riesen Projekt, eine riesen Verantwortung und ungemein spannend“, sagt er.
„Im Hintergrund läuft da richtig viel ab - unbemerkt von den Innsbruckerinnen und Innsbruckern“, weiß Philipp Meyer. Was er anspricht, gilt für so gut wie alle Dienstleistungen der IKB. Ob es das Wasser betrifft, das ganz selbstverständlich aus dem Hahn fließt, ob es der Müll ist, der abgeholt wird, oder ob es der Strom ist, der aus der Steckdose kommt, oder, oder, oder. Für Daseinsvorsorge-Unternehmen, wie die IKB, ist es mehr als eine Frage der Ehre, dass die essenziellen Selbstverständlichkeiten des Alltags so funktionieren, dass jene, die sie brauchen und nutzen, so gut wie nichts von jenen mitbekommen, die diese Selbstverständlichkeiten sicher stellen. Viele sind es, die täglich daran arbeiten. Philipp ist einer davon.
Seit 2011 zählt er zum großen, fast 800 Mitarbeiter:innen zählenden IKB-Team. Eine Annonce mit den Suchworten „Smart Metering Leitsystem“ hatte den Elektrotechniker vor 12 Jahren total gereizt. „Als Kind habe ich viele Dinge kaputt gemacht und zumindest teilweise wieder zusammengebaut. Die Technik hat mich extrem interessiert“, erzählt er. Dieses Interesse ist mit ihm gewachsen. Neben dem Gymnasium bastelte er weiter mit und an der Elektronik, beschäftigte sich mit Computern und rückblickend beschreibt er sich selbst als „Nerd“. Computerfreak ist dafür die viel charmantere Bezeichnung.
Philipp machte sein Hobby zum Beruf, studierte Elektrotechnik an der TU Graz und war anschließend europaweit unterwegs, um große, im Megawatt-Bereich Sonnenenergie liefernde Photovoltaik-Anlagen zu planen, installieren und auch in Betrieb zu nehmen. Dann wurde er „ein bissl sesshafter“, wie er sagt – und kam zur IKB, wo sein Know-how gefragt war, ist und bleibt, um all die digitalen Weichen in die Zukunft zu stellen. „Es ist ein unglaublich spannender, dynamischer und herausfordernder Bauchladen. In sehr kurzer Zeit ist so viel entstanden und es ist so viel im Fluss“, sagt er und tut sich schwer, die Frage, welche Technologiesprünge ihn am meisten beeindruckt haben, zu beantworten: „Wenn man in dieser Technikwelt lebt, lebt man die kleinen Schritte immer mit. Das ist wie bei den Kindern. Wenn man selbst dabei ist, sieht man nicht, wie sie gewachsen sind und rückblickend sagt man, Wahnsinn, wie cool.“
Philipps Kinder sind sieben und neun Jahre alt. Das älteste wurde in etwa zu der Zeit geboren, als Philipp innerhalb des IKB-Stromnetz-Bereiches die Leitung der Gruppe Netz IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) übernahm. Derzeit sind drei Stellen ausgeschrieben. Sind alle Posten besetzt, stellen 18 kompetente Mitarbeiter:innen sicher, dass all die Systeme „rund um“ die kritische Infrastruktur beziehungsweise die Netzleitstelle sowie das Energiedatemanagement sicher und verlässlich laufen. Die Smart Meter, also die digitalen Stromzähler, mit denen die über hundert Jahre alte analoge Technologie ersetzt wird, zählen selbstverständlich dazu. Dieses Projekt ist ein Gigant – für die IKB selbst wie für die Mitarbeiter:innen, die das elektrotechnische und digitale Leben hinter diesem modernen Strommanagement gestalten. „Smart Metering ist ein wichtiger Baustein für die ganze Energiewende“, betont Philipp den Wert des Datenwissens für die Verbraucher:innen und ihre Versorger. Rund 85.000 neue Zähler wurden in Innsbruck bereits installiert. 2024 wird der Rollout abgeschlossen sein. Und dann? „Dann geht es weiter“, sagt Philipp, den die Entwicklungen und Herausforderungen anhaltend elektrisieren. Er weiß: „Der Gestaltungsraum ist riesig. Das ist ein großes Universum für Techniker.“ Auch für ehemalige Nerds. Wie ihn.
September 2023