Er ist federführend daran beteiligt, dass Innsbruck als erste LED-beleuchtete Stadt Österreichs der Lichtverschmutzung und der Energievergeudung Adieu sagt. Wenn diese Umstellung als Leuchtturmprojekt der IKB bezeichnet wird, ist Siegfried Tassenbacher der Leuchtturmwärter. Licht. Ja, das kann er.
„Nein, nein, ich bin nicht der König des Innsbrucker Lichts. Wenn überhaupt, dann ist das mein Chef Wolfgang Kerber. Aber auch ich bin schon Jahrzehnte dabei, bei der IKB und beim Licht“, sagt Siegfried „Siggi“ Tassenbacher. Vier Jahrzehnte sind es. 41 Jahre um genau zu sein. „1979 habe ich als Lehrling begonnen, damals noch bei den Innsbrucker Stadtwerken“, erzählt er. In der Zwischenzeit wurde aus den Stadtwerken längst die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG und aus dem Lehrling für Elektroinstallation wurde ein wahrer Meister des Lichts. Sein Know-how in punkto Straßenbeleuchtung ist mit den Jahren genauso dynamisch gewachsen, wie die Entwicklungen und der Ehrgeiz der IKB, bei Technologiesprüngen die Nase vorn zu haben. „Nach meiner Lehrzeit war ich als Monteur in ganz Innsbruck unterwegs“, blickt Siggi zurück und die Lichtmasten entlang hinauf zu den Lampen, deren Leuchtkraft und Leuchtqualität in den letzten Jahren gigantische Sprünge gemacht haben.
Quecksilberdampflampen haben die Innsbrucker Straßen, Wege, Kreuzungen und Plätze noch erhellt, als Siggis Neugier für Beleuchtungsfragen gerade zu wachsen begann. „Dann haben wir umgerüstet auf Natriumdampflampen“, sagt Siggi. Von diesen Dampflampen hält er aus lichttechnischer Sicht nicht allzu viel. Der Grund dafür liegt – auch wenn das im Zusammenhang mit Licht ein wenig verrückt klingt – in der Unsichtbarkeit: „Das orange Licht der Natriumdampflampen ist bei den Leuten nie wirklich angekommen, weil unser Auge das Spektrum dieses Lichtes gar nicht wahrnehmen kann. Die Farbwiedergabe ist wesentlich schlechter als bei weißem Licht.“ Damit erklärt er auch gleich einen Vorteil der LED-Beleuchtung, mit der die Tiroler Landeshauptstadt in den letzten fünf Jahren ausgerüstet wurde. Als erste Stadt Österreichs. Noch heuer wird die Umstellung auch in den kleinsten und entlegensten Winkeln der Stadt erledigt.
Dieser Wechsel, der Siggi und seine 11 Kollegen im Straßenbeleuchtungsteam der IKB auf Trab gehalten hat, spart pro Jahr rund 2,5 Gigawattstunden Strom ein. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch eines kleinen Dorfes mit rund 700 Haushalten und ist die eine positive Sache, zu der Siggi meint: „An der LED-Technologie fasziniert mich, dass man mit relativ wenig zugeführter Energie wirklich effizientes, gerichtetes, homogenes Licht auf die Straße bringen kann.“ Die andere positive Sache liegt darin, dass durch dieses sauberer wirkende, gerichtete und leichter steuerbare Licht der Lichtverschmutzung Adieu gesagt und es über der Stadt auch endlich wieder dunkel werden kann. Sehr zur Freude von Menschen, Tieren und Pflanzen. „LED ist ein echter Quantensprung“, weiß Siggi.
Seine Sprünge waren in den vergangenen Jahrzehnten nicht weniger kraftvoll. Von der Montage wechselte er in die Baustellenabwicklung, wo er schon „ein bisschen mehr Feeling“ für das Licht entwickelte. Dann bot sich ihm die Chance, in die Planungsabteilung zu wechseln und richtig viel Verantwortung für das Leuchten der Stadt zu bekommen. Um dem Job als entscheidender Leuchtturmwärter der IKB gerecht zu werden, absolvierte er die Ausbildung zum zertifizierten Lichttechniker. Eine Ausbildung, die nie zu Ende ist: „Es werden laufend neue Produkte entwickelt, da muss ich immer dabei sein.“ Als leidenschaftlichem Sportler fällt es ihm nicht schwer, sich auf Ziele zu fokussieren und darauf hin zu arbeiten beziehungsweise zu trainieren. Siggi sagt:„Das ist mein Naturell.“ Ihn macht es blitzschnell. Innsbruck macht es perfekt hell. Das reimt sich – und was sich reimt ist eben gut. Gell.