Er ist für den gesamten Mailverkehr der IKB verantwortlich. Nur hartnäckige Briefschreiber können nicht nachvollziehen, was das bedeutet. „Die Verantwortung bringt den gewissen Kick“, sagt Manuel Egger. Als Wächter des Herzstückes ist er von einem Ziel getrieben:„Das System muss laufen.“
Es wird immer mal wieder beweint, doch es ist halt so. Die Handschrift, diese große kulturelle Errungenschaft der Menschheit, geht verloren. Steintafeln, Papyrus und Papier waren für richtig lange Zeit die physische Grundlage für allerlei Gedanken, Ideen oder Mitteilungen. Doch irgendwann vor vergleichsweise nicht allzu langer Zeit begann für die Handschrift das leise Servus. Tja. Die Tastatur ersetzte vielfach den Stift, das Tippen immer öfter das Schreiben. 1971 wurde schon die erste E-Mail geschrieben. Doch erst, als Manuel Egger (30) gerade das Schreiben lernte, setzte die E-Mail zu ihrem Siegeszug an.
Überall war das so. Auch in der IKB selbstverständlich, wo Manuel unter dem Dach der Abteilung IT Servicemanagement nicht nur für den gesamten Mailverkehr zuständig ist oder eben dafür, dass über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich in technischer Sorglosigkeit auf die elektronischen Postboten verlassen dürfen. In dem Zusammenhang kommt Manuel die Verantwortung zu, das Herzstück des Netzwerkes zu warten, es in seiner Funktionalität und Qualität weiter zu entwickeln und sich darum zu kümmern, dass es stets reibungslos funktioniert. Dass die vielen IKB-User sich dabei gemütlich zurücklehnen können und keinen Gedanken an all die elektronischen Datenwege verschwenden müssen, ist Manuels grundsätzlicher Vorsicht und Genauigkeit bei Wartung, Betreuung und Weiterentwicklung zu verdanken. Nicht ohne Stolz sagt er: „Die Verantwortung ist groß. Sie bringt den gewissen Kick, denn das System muss laufen.“
Die positive Dynamik, mit der er über seinen Job im kommunikativen Herzen des Unternehmens kommuniziert, erweckt den Eindruck, als hätte er schon immer darauf hingearbeitet. Hat er aber nicht. Gar nicht. Zwar ist Manuel gleichsam mit dem weltweiten E-Mailverkehr erwachsen geworden und PCs haben ihn auch schon immer fasziniert, doch führten ihn seine ersten beruflichen Wege nicht in eine Server- sondern in eine Backstube. „Ich habe Konditor gelernt“, sagt er. Die verblüfften Reaktionen, die dieser Satz auslöst, ist er längst gewohnt. Der Unterschied zwischen süßen Törtchen und diffizilen Datennetzwerken könnte größer kaum sein. Manuel: „Ja, da staunen die Leute immer. Ich habe die Konditor-Lehre abgeschlossen, bin dann aber in den Einzelhandel gewechselt und habe mich mit 24 Jahren dazu entschlossen eine zweite Lehre zum Elektroniker für Kommunikationstechnik zu absolvieren.“
So kam er zur IKB. 2016 war das. Hier lernte Manuel nicht nur die Geheimnisse der Strom- sondern auch der Datenflüsse kennen und hier entdeckte er seine Leidenschaft. An den entscheidenden Weggabelungen hatten drei Mentoren Manuels Potenzial erkannt und ihn in die richtige Richtung gestupst. Michael Tassenbacher, Thomas Stotter und Markus Hageneder zu erwähnen, liegt ihm deswegen besonders am Herzen. „Manchmal ist ein geradliniger Weg feiner, doch oft muss man mehrere Sachen probieren, um das zu entdecken, was man wirklich liebt und schätzt“, stellt Manuel fest und formuliert einen ziemlich stimmigen Schlusssatz:„Geradlinig kann auch langweilig sein.“ Stimmt.